Wer bin ich und warum bin ich?

Wer bin ich und warum bin ich?

Im Spirealismus zeigt sich: Dein Ich entsteht im Zusammenspiel von Innen- und Außensicht – nicht isoliert, sondern im Zusammenhang.

Diese zutiefst philosophische Frage klingt fast wie ein Witz: nerdig, abstrakt, wenig produktiv.

Warum? Weil sie in den meisten Philosophien nicht beantwortbar ist. Sie scheint letztlich nur subjektiv lösbar: Jeder hat eine andere Antwort – und jede klingt für sich schlau, sogar wenn sie von Menschen kommt, die dich nur flüchtig kennen. Jede Antwort wirkt gültig, aber keine reicht ins Allgemeine.

Warum ist das überhaupt wichtig? Das hat einen sehr praktischen Grund. Du könntest dich fragen: Warum bin ich ausgerechnet derjenige/diejenige ... ? Kann ich nicht ... sein?

Spirealismus hat folgenden Zugang:

Innensicht: Du bist, was du über dich denkst

In der Innensicht bist du das, was du über dich selbst denkst.

Und wovon wird bestimmt, was du über dich denkst?

Vor allem von einer Denkgewohnheit: ein Zirkel, der sich ständig dreht. Dieser Zirkel verändert sich mit der Zeit – langsam, fast unmerklich. So entsteht das Gefühl eines kontinuierlichen Ichs.

Konkret hängt deine Selbstsicht ab von den Informationen, die du über dich hast. Und diese Informationen stammen aus deiner Erinnerung an Erlebtes, verbunden mit deiner Perspektive darauf. Erlebnis und Deutung lassen sich nicht voneinander trennen.


Außensicht: Du bist, was andere über dich denken

Von außen bist du das, was andere von dir sehen – oder zu sehen glauben.

Stell dir vor: Jemand hätte eine vollständige Sicht von dir. Er weiß nicht, was du weißt, doch er merkt nicht, dass sein Bild unvollständig ist. Für ihn bist du „ganz“.

Ganz ähnlich wie ein Blick ins Universum: In jedem Moment wirkt das Bild vollständig. Das ist ein Grundgesetz des Spirealismus: Das Universum ist immer vollständig – aus der jeweiligen Perspektive.


Spirealistische Konsequenz

Im Spirealismus wird klar:

– Dein Sein lässt sich nicht von dem trennen, was dich umgibt.

– Dinge, Menschen, Meinungen – all das bestimmt dein Ich.

So zeigt sich:

Du bist nicht ein völlig abgeschlossenes Individuum, sondern ein Knoten im Zusammenhang. Die Illusion, du wärst etwas Eigenständiges, löst sich auf.

Und dennoch: Spirealistisch gedacht heißt das nicht, dass du hilflos an die Meinung anderer gebunden bist. Du kannst dich lösen – indem du Meinungen nicht beachtest oder indem du dein Umfeld veränderst. Aber es bleibt eine universelle Tatsache:

Was du bist, hängt untrennbar mit den Menschen und Dingen zusammen, die dich umgeben.

✨ Ergebnis: Die Frage „Wer bin ich?“ ist nicht allein eine Frage nach deinem Inneren. Sie ist zugleich eine Frage nach deiner Umwelt. Dein Ich entsteht im Kontinuum von Innen- und Außensicht.